Sachbezug 50 Euro steuerfrei:
Alle Infos für Arbeitgeber

Sachbezüge beinhalten Waren und Dienstleistungen, die ein Arbeitgeber an seine Mitarbeiter als zusätzliche Leistung neben dem Gehalt anbietet. Die gewährten Sachbezüge gelten steuerrechtlich auch zum steuerpflichtigen Einkommen der Mitarbeiter. Es gibt jedoch eine Freigrenze von 50 Euro im Monat, bis zu der die Sachbezüge nicht in den steuerpflichtigen Arbeitslohn einbezogen werden. Diese Grenze wurde im Jahr 2022 von zuvor 44 Euro auf 50 Euro angehoben.

Arbeitgeber können Sachbezüge in Form von Gutscheinen oder direkten Leistungen gewähren. Beispiele für steuerfreie 50 Euro Sachbezüge sind Einkaufs- und Tankgutscheine, Fitnessstudio-Mitgliedschaften sowie weitere Sachgeschenke, die innerhalb dieses Freibetrags bleiben.

Beim 50 Euro Sachbezug existiert eine Sachbezugsfreigrenze, aber kein Freibetrag. Das bedeutet, dass jeglicher Betrag über den aktuellen 50 Euro als steuerpflichtiges Einkommen betrachtet wird, sobald die Freigrenze überschritten wird.

Seit 2022 können Arbeitgeber Sachbezüge bis zur Freigrenze von 50 Euro statt der früheren 44 Euro gewähren. Innerhalb dieser gesetzlichen Freigrenze bleibt die Verwendung des 50 Euro Sachbezugs gemäß § 8 Abs. 2 S. 1 EStG vollständig steuerfrei. Arbeitnehmer können so von einem zusätzlichen steuerfreien Betrag von 600 Euro pro Jahr profitieren. 

Wichtig zu wissen: Arbeitgeber können auch zusätzlich zum 50 Euro Sachbezug Aufmerksamkeiten zu persönlichen Anlässen von Mitarbeitern gewähren. Diese sind sogar bis zu einer Freigrenze von 60 Euro je Anlass steuerfrei. 

Weitere Infos zu Aufmerksamkeiten zu persönlichen Anlässen

Der 50 Euro Sachbezug unterliegt bestimmten Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen:

• Sachbezüge dürfen nicht Teil des ohnehin geschuldeten Arbeitslohns sein und werden zusätzlich zum monatlichen Gehalt gewährt.

• Sachbezüge dürfen nicht in bar ausgezahlt werden, sondern in Form von Sachleistungen oder Gutscheinen.

• Sachbezüge dürfen nicht die monatliche Freigrenze von 50 Euro überschreiten.

• In der Lohnabrechnung müssen die Höhe der Sachbezüge und der Ausgabetag dokumentiert werden.

• Gutscheine und Sachbezugskarten müssen den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen.

• Sachbezüge werden monatlich gewährt und dürfen nicht aufgespart und später übergeben werden.

Arbeitgeberleistungen für Mitarbeiter werden stets anhand des Bruttobetrags bewertet, unabhängig davon, ob es sich um Gutscheine oder Waren handelt. Die Summe des Netto-Betrags inklusive der Umsatzsteuer darf jedoch insgesamt nicht mehr als 50 Euro betragen. 

Der steuerfreie 50 Euro Sachbezug ist steuerfrei und auch sozialversicherungsfrei, solange er pro Mitarbeiter und Monat nicht mehr als 50 Euro beträgt. Sobald dieser Betrag überschritten wird, fallen Lohnsteuern und Sozialversicherungsbeiträge an. 

Prinzipiell können alle Mitarbeiter den 50 Euro Sachbezug nutzen, egal ob sie im Homeoffice oder vor Ort arbeiten. Die Steuerfreiheit des 50 Euro Sachbezugs gilt auch für Mitarbeiter, die nur einem Minijob nachgehen. Grundsätzlich haben auch geringfügig Beschäftigte Anspruch auf alle Leistungen, die vollbeschäftigte Arbeitnehmer erhalten.

Steuerfreie Sachbezüge sind zusätzliche Vorteile, die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern neben dem monatlichen Gehalt gewähren. Diese Vorteile sind als geldwerte Leistungen anzusehen, die den Arbeitnehmern helfen, durch Ersparnisse bei Abgaben und Steuern mehr von ihrem Bruttogehalt zu behalten.

Beispiele für den 50 Euro Sachbezug sind:

• Gutscheine für Mitarbeiter wie Tankgutscheine

• Mitgliedschaften in Fitnessstudios

• Betriebliche Krankenversicherungen

• Jobtickets

und weitere Leistungen.

Steuerfreie Mitarbeitergutscheine, wie bspw. von großen Unternehmen wie Douglas oder IKEA, können in deren Online-Shops eingelöst werden. Diese Gutscheine sind nur bei ausgewählten Akzeptanzstellen gültig, weshalb sie als steuerfreier Sachbezug angeboten werden können.

Tankgutscheine sind beim Thema steuerfreie Mitarbeitergutscheine besonders beliebt. In Form von digitalen Gutscheinkarten sind Tankgutscheine eine besonders moderne Lösung. Benefit-Anbieter von digitalen Gutscheinkarten ermöglichen den Mitarbeitern eine flexible Auswahl aus verschiedenen Gutscheinpartnern wie Supermärkten oder Drogeriemärkten. So können unterschiedliche Mitarbeiterbedürfnisse berücksichtigt werden, und der Sachbezug kann von den Mitarbeitern flexibel bei verschiedenen Anbietern genutzt werden.

Die steuerfreien Gutscheine können entweder digital über eine App oder als wiederaufladbare Prepaid-Karte angeboten werden. Die flexibelste Option sind jedoch Gutscheinbudgets über eine App, die deutschlandweit sowohl online als auch offline eingelöst werden können. Mitarbeiter haben die Möglichkeit, die Einkaufsgutscheine einfach über ihr Smartphone einzulösen und haben so die steuerfreien Gutscheine immer griffbereit.

Weitere Infos zu steuerfreien Gutscheinen für Mitarbeiter

Eine andere Möglichkeit im Vergleich zu Gutscheinen per App sind Sachbezugskarten, die auch als Prepaid-Karten bekannt sind. Diese physischen Karten werden vom Arbeitgeber ausgegeben und können an bestimmten Orten für Einkäufe verwendet werden. Der Arbeitgeber lädt monatlich bis zu einem Höchstbetrag von 50 Euro auf diese Karten.

Allerdings unterliegen die Sachbezugskarten gesetzlichen Vorschriften und müssen entweder auf eine spezifische Region oder auf einen einzelnen Akzeptanzpartner beschränkt werden. Wenn die Karte für einen begrenzten Bereich nutzbar ist, kann das Gutscheinbudget bei verschiedenen Partnern in diesem Bereich verwendet werden.

Wie oben bereits erwähnt, haben Arbeitgeber verschiedene Möglichkeiten, den 50 Euro Sachbezug für ihre Mitarbeiter zu gewähren. Im Folgenden zeigen wir die beliebtesten Beispiele, die der Arbeitgeber über den Sachbezug steuerfrei zahlen kann. 

Tankgutscheine sind ein beliebter 50 Euro Sachbezug für Arbeitnehmer. Diese können entweder herkömmliche Tankgutscheine im Wert von 50 Euro sein, die direkt an Tankstellen erworben werden können, oder aber digitale Gutscheinkarten. Digitale Gutscheine bieten den Mitarbeitern Flexibilität bei der Auswahl verschiedener Anbieter und ermöglichen es, die Gutscheine über eine entsprechende App des Anbieters einzulösen. 

Unternehmen können ihren Mitarbeitern als monatlichen 50 Euro Sachbezug eine betriebliche Krankenversicherung anbieten und verschiedene Gesundheitsleistungen finanzieren. Dabei profitieren die Mitarbeiter von einem höheren Budget als nur dem gezahlten Versicherungsbeitrag. Zum Beispiel könnte ein jährlicher Arbeitgeberbeitrag von 180 Euro (15 Euro pro Monat) den Mitarbeitern ein flexibles Gesundheitsbudget von 400 Euro pro Jahr ermöglichen. Dieses Budget kann für verschiedene Leistungen wie professionelle Zahnreinigungen oder alternative Heilmethoden genutzt werden.

Einige Unternehmen zeigen ihre Wertschätzung für die Gesundheit ihrer Angestellten, indem sie Zuschüsse zum Fitnessstudio über den 50 Euro Sachbezug anbieten. Regelmäßiges Training hat nicht nur positive Auswirkungen auf die körperliche Fitness, sondern hilft auch dabei, Stress abzubauen und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Eine besonders flexible Option bieten Firmenfitness-Anbieter wie Urban Sports Club, die bundesweit zahlreiche Fitness- und Wellnessangebote bereitstellen. Durch solche Partnerschaften können Mitarbeiter verschiedene Sportmöglichkeiten in ihrer Nähe nutzen oder sich in Wellness-Einrichtungen entspannen, da die Kooperationen eine breite Auswahl an Angeboten ermöglichen.

Mitarbeiter, die täglich den öffentlichen Nahverkehr nutzen, können von einem 49-Euro-Ticket für ihre Fahrten zur Arbeit profitieren. Arbeitgeber haben die Möglichkeit, dies steuerfrei zu unterstützen. Diese Unterstützung kann entweder als steuerfreier 50 Euro Sachbezug erfolgen oder als zusätzliches Mobilitätsbudget, das mit dem 50 Euro Sachbezug kombiniert werden kann. Die Option des Mobilitätsbudgets bietet den Vorteil, dass Arbeitgeber sowohl vom Mobilitätsbudget als auch vom 50 Euro Sachbezug profitieren können, was zu einer höheren Steuerersparnis führt.

Es gibt verschiedene Wege, wie Unternehmen die steuerliche Dokumentation und Abrechnung von Sachzuwendungen handhaben können. Die Wahl hängt stark von den individuellen Prioritäten des Unternehmens ab.

Es gibt drei Optionen steuerliche Dokumentation und Abrechnung von Sachbezügen:

• Eintragen der Sachbezüge in der Lohnabrechnung

• Dokumentation im Lohnkonto

• Beantragung von Erleichterungen für die Aufzeichnung

Wenn der Verwaltungsaufwand minimiert werden soll, kann die Dokumentation im Lohnkonto genutzt oder eine Aufzeichnungserleichterung beantragt werden. Unternehmen, die eine klare und transparente Dokumentation für ihre Mitarbeiter bevorzugen, könnten die Erfassung in der Gehaltsabrechnung in Betracht ziehen, die durch automatisierte Dienstleistungen wie Probonio komplett automatisiert werden kann. Wenn sichergestellt werden kann, dass jeder Mitarbeiter monatlich einen Gutschein erhält, kann der Sachbezug einfach verbucht werden. Probonio ermöglicht die Konfiguration eines Gutscheinzuflusses für alle aktiven Nutzer. Dies bietet sich an für diejenigen, die sowohl den Verwaltungsaufwand minimieren als auch eine transparente Dokumentation sicherstellen möchten.

Bis zu einem Betrag von 50 Euro sind während des Krankengeldbezugs des Arbeitnehmers alle Zusatzleistungen des Arbeitgebers nicht als beitragspflichtiges Arbeitsentgelt zu berücksichtigen. Falls dieser Betrag überschritten wird, wird nicht nur der überschrittene Anteil, sondern die gesamte Summe als beitragspflichtiges Arbeitsentgelt betrachtet.

Der 50 Euro Sachbezug ist eine vorteilhafte Lösung sowohl für Arbeitgeber als auch für Mitarbeiter. Für Mitarbeiter bedeutet dies nicht nur die Möglichkeit, steuerfreie Zusatzleistungen zu erhalten, sondern auch eine große Flexibilität bei der Auswahl verschiedener Waren und Dienstleistungen. Egal, ob Tankgutscheine oder Mitgliedschaften für Fitnessstudios - Sachbezüge tragen zur Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung bei.

Arbeitgeber profitieren durch den 50 Euro Sachbezug von steuerlichen Vorteile. Zudem können zusätzlich zum 50 Euro Sachbezug noch Aufmerksamkeiten zu persönlichen Anlässen bis zu einem Wert von 60 Euro steuerfrei gewährt werden. Sachbezüge sind eine Win-Win-Lösung, die sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber zahlreiche Vorteile bietet.

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