Monatliche Prämie zum Gehalt (Prämienlohn) einfach erklärt:
Arten, Beispiele & Berechnung

Ina Deschu

Wirtschaftspsychologin

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aktualisiert am 21. Februar 2024

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Lesezeit: 9 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

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Ein Prämienlohn wird zusätzlich zum festen Gehalt für besondere Leistungen von Mitarbeitern ausgezahlt.

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Es gibt verschiedene Arten von Prämienlohn, die sich nach Bezugsparametern differenzieren. Wenn es passt, lassen sich die verschiedenen Arten von Prämien auch kombinieren.

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Die monatliche Prämie zum Gehalt ist voll steuer- und sozialversicherungspflichtig, weshalb Arbeitgeber auf steuerfreie Alternativen zurückgreifen sollten.

Was ist eine Prämie?

Wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern für besondere Leistungen eine Belohnung zukommen lassen wollen, erfolgt dies oft in Form einer Prämienzahlung mit der nächsten Gehaltsabrechnung. Jedoch sind diese Art von Prämien für Arbeitgeber und Mitarbeiter steuer- und sozialversicherungspflichtig, sodass nur ein Teil der Prämie beim Mitarbeiter ankommt. In der Regel unterliegen auch Sonderprämien für Mitarbeiter der Steuerpflicht, egal ob es sich um Sonder-, Prämien- oder Bonuszahlungen handelt.

Was ist eine monatliche Prämie zum Gehalt (Prämienlohn)?

Beim einer monatlichen Prämie zum Gehalt bzw. Prämienlohn Definition, handelt es sich um eine besondere Form des Leistungslohns, bei der der Arbeitgeber zusätzlich zum festen Gehalt monatlich zusätzliche Prämien auszahlt. Diese Prämien werden auf der Basis von klar definierten und nachvollziehbaren Leistungsindikatoren für besondere Leistungen der Mitarbeiter berechnet. Der Grundlohn darf dabei nicht unter dem im Tarifvertrag festgelegten Mindestlohn liegen.

Die Prämien sind in der Regel begrenzt, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen und Überarbeitung zu vermeiden. Die Bedingungen dieser Vergütungsform müssen für die Mitarbeiter klar und transparent offengelegt werden. Zudem sollte der Grundlohn angemessen sein, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter nicht zur dauerhaften Mehrarbeit gezwungen werden und ihre Kosten decken können.

Eine vorteilhafte Alternative zum Prämienlohn ist eine steuerfreie Prämie, bei der der volle Betrag beim Arbeitnehmer ankommt. Diese erfolgt oft anlassbezogen oder monatlich über Gutscheine oder Gutscheinkarten, die flexibel verwendet werden können. Aber es gibt auch viele weitere Möglichkeiten, die Arbeitgeber als monatliche Prämie zum Gehalt steuerfrei anbieten können, wie bspw. ein Essenszuschuss oder Zuschuss zu den Internetkosten zuhause.

Wichtig zu wissen:

Jubiläumsprämien und Anwesenheitsprämien fallen nicht unter den Prämienlohn

Wann bekommt man Prämienlohn?

Prämienlohn wird an Mitarbeiter ausgezahlt, wenn sie bestimmte Leistungsziele erreichen oder übertreffen. Diese Ziele können individuell oder teambasiert sein und bspw. auf Umsatzsteigerung, Produktivitätssteigerung, Qualitätsverbesserung oder Kosteneinsparungen ausgerichtet sein. Die Höhe der Prämie richtet sich meist nach der erreichten Leistung und wird als zusätzliche Entlohnung zum Grundgehalt gezahlt.

Was ist der Unterschied zwischen Akkordlohn und Prämienlohn?

Akkordlohn und Prämienlohn werden oft verwechselt, haben aber klare Unterschiede. Akkordlohn konzentriert sich darauf, die quantitativen Ergebnisse bei akkordfähiger Arbeit zu steigern. Die monatliche Prämie zum Gehalt hingegen dient als Anreiz für gute Leistungen bei Arbeiten, die nicht akkordfähig sind.

Prämienlohn

  • Kombination von Arbeitszeit und Leistung für die Entlohnung

  • Leistung ist nicht nur quantitativ messbar

  • Verschiedene Arten von Prämien können kombiniert werden

Akkordlohn

  • Geldakkord entlohnt die mengenabhängige Leistung, nicht die Arbeitszeit

  • Tätigkeit muss anhand von Mengen messbar sein

  • Es gibt Zeitakkord und Geldakkord als Varianten

Anwendungsbereiche vom Prämienlohn: Wer bekommt Prämienlohn?

Die monatliche Prämie zum Gehalt wird vor allem in Bereichen wie Produktion, Forschung und Entwicklung und der Kundenbetreuung eingesetzt. Die monatliche Prämie zum Gehalt kann in verschiedenen Berufsfeldern genutzt werden, sofern sie sinnvoll ist. Die Bedingungen müssen im Arbeitsvertrag, in der Betriebsvereinbarung oder im Tarifvertrag festgelegt sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass sowohl Prämienlohn als auch Akkordlohn gesundheitliche Risiken mit sich bringen können. Aus diesem Grund ist der Einsatz dieser Lohnarten für schwangere Mitarbeiterinnen (§ 12 (5) Nr. 3 MuSchG), Jugendliche (§ 23 (1) Nr. 1 JArbSchG) und Fahrpersonal (§ 3 FpersG) verboten.

Welche Berufe bekommen Prämienlohn?

Prämienlohn ist besonders verbreitet in Berufsfeldern, wo die Mitarbeiterleistung leicht messbar ist und sich stark auf den Unternehmenserfolg auswirken.

Prämienlohn Beispiel Berufe sind:

  • Vertriebsmitarbeiter (Boni basierend auf Umsatz und Verkaufszahlen)

  • Kundendienstmitarbeiter (Prämien basierend auf Kundenzufriedenheit)

  • Produktionsmitarbeiter (Prämien für Erreichen der Produktionsziele)

  • Mitarbeiter in der Finanzbranche (Prämien basierend auf Umsatz und Zielerreichung)

  • Mitarbeiter in der Pharmaindustrie (Prämie basierend auf Verkauf der Produkte)

Monatliche Prämie zum Gehalt (Prämienlohn) im Vertrieb

Monatliche Prämie zum Gehalt Steuer: Steuerliche Abrechnung von Prämienlohn

Alle Vergütungen, die im Zusammenhang mit der Erbringung von Arbeitsleistungen stehen, werden gemäß § 19 des Einkommensteuergesetzes als steuer- und beitragspflichtiger Lohn betrachtet.

Nicht alle Zusatzzahlungen vom Arbeitgeber müssen jedoch versteuert werden. Steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse sind eine beliebte Alternative zu monatlichen Prämien zum Gehalt und in der Regel steuerfrei. Diese Vorteile müssen bis zu einem bestimmten Betrag nicht versteuert oder können pauschal versteuert werden und stellen eine attraktive Alternative im Vergleich zum Prämienlohn dar.

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Wann ist ein Prämienlohn sinnvoll?

Ein Prämienlohn ist effektiv, um Mitarbeiter zu motivieren und Leistungsziele zu erreichen. Dabei erhalten Mitarbeiter zusätzlich zu ihrem Grundgehalt eine zusätzliche Prämie, die auf ihren individuellen Leistungen oder dem Erreichen bestimmter Leistungsindikatoren basiert. Besonders in Berufsfeldern mit messbarer Leistung wie Vertrieb oder Produktion ist ein Prämiensystem für Mitarbeiter ein klarer Anreiz zur Leistungssteigerung. Eine monatliche Prämie zum Gehalt ist auch sinnvoll, da eine gerechte Entlohnung gefördert werden kann und die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter mit besonderen Leistungen gesteigert werden.

Jedoch kann ein Prämienlohn auch Nachteile haben, wie unrealistische Ziele oder die Gefahr, dass Mitarbeiter andere Aspekte ihrer Arbeit vernachlässigen, um die Prämie zu erhalten. Deshalb ist es wichtig, klare, erreichbare Ziele zu setzen.

Welche Arten von Prämienlohn gibt es?

Das Ziel eines Prämienlohns kann je nach Abteilung oder Unternehmen variieren. Möglicherweise soll die Produktivität gesteigert, die Qualität verbessert oder die Kundenzufriedenheit erhöht werden. Es kann auch darum gehen, kreative Ideen zu fördern oder neue Kunden zu gewinnen.

Für eine monatliche Prämie zum Gehalt ist es entscheidend, dass die Mitarbeiter eine bessere Leistung als die übliche erbringen, um die Prämie zu verdienen. Eine festgelegte Messgröße ist essenziell, um zu bestimmen, welche Leistung für die monatliche Prämie zum Gehalt erforderlich ist.

Es gibt verschiedene Arten von Prämienlohn, die sich nach den Bezugsparametern differenzieren. Wenn es passt, lassen sich die verschiedenen Arten von Prämien auch kombinieren. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die verschiedenen Arten und die Beispiele für Prämienlohn auf, die Sie in ein Prämiensystem für Mitarbeiter integrieren können.

Mengenprämie / Quantitätsprämie

Die Quantitätsprämie ähnelt dem Akkordlohn, erfordert jedoch keine konstante Arbeitsleistung. Sie wird verwendet, wenn die Bewertung der geleisteten Menge nicht konstant ist. Im Gegensatz zur Akkordarbeit, bei der jedes produzierte Stück bewertet wird, wird bei der Quantitätsprämie eine festgelegte Menge pro Zeitperiode bewertet. Das ist nützlich, wenn die Geschwindigkeit der Produktion nicht konstant ist. Die Quantitätsprämie kombiniert Elemente des Akkordlohns und des Zeitlohns und wird häufiger als die Mengenprämie eingesetzt.

Beispiel:

Mitarbeiter stellen in einer Schicht 20 Teile her. Eine Prämie erhalten die Mitarbeiter ab 25 Teilen, welche hierbei ein Fixbetrag ist.

Güteprämie / Qualitätsprämie

Bei der Güteprämie steht die erreichte Qualität im Vordergrund, nicht die Menge der produzierten Einheiten. Mitarbeiter werden dazu motiviert, mit großer Sorgfalt zu arbeiten. Der Arbeitgeber muss in der Lage sein, die gelieferte Qualität zu messen, bspw. anhand geringer Ausschussquoten oder der Kundenzufriedenheit, die über Umfragen ermittelt werden kann.

Beispiel:

Im Team arbeiten Mitarbeiter daran, Softwarefehler zu beheben. Es wurde eine durchschnittliche Fehlerquote von 5 Prozent gemessen. Das Team erhält eine Prämie, wenn es eine Quote von maximal 3 Prozent erreicht.

Ersparnisprämie

Die Ersparnisprämie belohnt Mitarbeiter dafür, dass sie sparsam mit Materialien umgehen, indem sie den Verbrauch reduzieren. Die Prämie wird ausbezahlt, wenn im Vergleich zum Vormonat weniger Material verwendet wurde. Zum Beispiel in der Holzmöbelherstellung, wo weniger Holzabfälle anfallen. Unternehmen können die Prämie auch für geringere Unfall- oder Krankheitsquoten vergeben, um Mitarbeiter zur Vorsicht zu motivieren. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass Mitarbeiter sich nicht unnötig krank zur Arbeit begeben.

Einige Unternehmen kombinieren die Ersparnisprämie mit der Mengenprämie, um sicherzustellen, dass die Produktionsmenge trotz reduziertem Materialverbrauch nicht leidet.

Beispiel:

Mitarbeiter, die zum Jahresende unfallfrei sind, erhalten eine Prämie.

Terminprämie

Die Terminprämie wird an Mitarbeiter ausgezahlt, wenn ein Produkt oder eine Lieferung innerhalb der vereinbarten Frist erfolgt. Diese Art von Prämie hängt von verschiedenen Parametern ab, die über Abteilungen hinweg festgelegt werden und auf die einzelnen Mitarbeiter nur begrenzten Einfluss haben. Aus diesem Grund wird die Terminprämie eher selten eingesetzt.

Beispiel:

Einzelne Abteilungen müssen monatlich Berichte an die Geschäftsleitung liefern, damit diese die Leistung der Abteilung bewerten kann. Erfolgt die Berichterstattung innerhalb der ersten Woche, erhalten die Abteilungen eine Prämie.

Nutzungsprämie

Unternehmen, die stark von Maschinen und Geräten abhängig sind, setzen Nutzungsprämien ein, um die Ausfallzeiten aufgrund von Reparaturen und Wartungsarbeiten zu verringern.

Um dieses Ziel zu erreichen, ist es entscheidend, Leerlauf- und Wartezeiten an Maschinen und Geräten zu minimieren. Das Hauptziel besteht darin, die Betriebszeiten der Maschinen optimal zu nutzen, um Ausfälle zu vermeiden. Dadurch wird der Verlust geringer, wenn eine Maschine aufgrund von Reparaturen zeitweise außer Betrieb ist.

Beispiel:

Eine Maschine stand regelmäßig eine Stunde still, um auf die Produkte aus einer anderen Maschine zu warten. Durch eine verbesserte Zeitplanung arbeiten beide Maschinen nun kontinuierlich für 24 Stunden, was zu einer Steigerung der Produktion führt.

Ideenprämie

Arbeitgeber geben eine Ideenprämie aus, wenn ein Mitarbeiter einen Vorschlag einreicht, der dem Unternehmen einen wirtschaftlichen Nutzen bringt. Typischerweise handelt es sich um Ideen, die Kosten sparen oder die Effizienz von Arbeitsabläufen verbessern.

Die Idee hinter der Vorschlagsprämie ist es, Mitarbeiter dazu zu ermutigen, eigene Ideen einzubringen, die zur Verbesserung des Unternehmens beitragen. Was als gute Idee gilt, variiert je nach den Bedürfnissen und Zielen des jeweiligen Unternehmens.

Beispiel:

Mitarbeiter haben die Möglichkeit, regelmäßig an Brainstorming-Sitzungen teilzunehmen, in denen sie Ideen zur Verbesserung der Arbeitsabläufe einbringen können. Wird eine Idee ausgewählt und erfolgreich umgesetzt, erhält der Mitarbeiter eine Prämie als Anerkennung.

Einzelprämie vs. Gruppenprämie

Die Einzelprämie und die Gruppenprämie unterscheiden sich deutlich: Während die Einzelprämie für einzelne Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen gilt, betrifft die Gruppenprämie das gesamte Team.

Gruppenprämien haben den Vorteil, dass sie nicht nur die Motivation der Mitarbeiter erhöhen, sondern auch den Teamgeist und die Zusammenarbeit fördern. Bei der Gruppen- oder Teamprämie richtet sich die Auszahlung nach dem Erreichen gemeinsam festgelegter Gruppen- oder Teamziele.

Beispiel:

Eine Gruppe von fünf Vertriebsmitarbeitern arbeitet zusammen, um innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine festgelegte Anzahl von Kundenanfragen zu bearbeiten. Es spielt keine Rolle, welcher Mitarbeiter welche Anfrage bearbeitet hat. Entscheidend ist die Gesamtzahl der erfolgreich abgeschlossenen Kundenanfragen.

Arten von Prämienlohn

So funktioniert die Prämienlohn Berechnung

Will man den Prämienlohn berechnen, setzt sich dieser aus dem Grundgehalt und der zusätzlichen Prämie zusammen. Normalerweise nimmt die Höhe der Prämie mit steigendem Grundgehalt ab, was als degressiver Prämienlohn bekannt ist. Im Gegensatz dazu bleibt die Kurve beim progressiven Prämienlohn unverändert.

Die maximale Prämie entspricht einem vorab festgelegten Prozentsatz des Grundgehalts, der im Arbeitsvertrag vereinbart ist. Manchmal werden auch freiwillige Zulagen gezahlt, die dem Durchschnitt der Prämie entsprechen und in Zeiten von Krankheit oder Urlaub ausgezahlt werden. So kann sichergestellt werden, dass Arbeitnehmer in dieser Zeit nicht benachteiligt werden.

Was ist ein Prämienlohn Beispiel?

Herr Bauer verdient einen Stundenlohn von 15 € und arbeitet 40 Stunden pro Woche. Die Stückprämie beträgt 1 € pro hergestelltes Produkt. Herr Bauer stellt im Juli pro Woche 25 Produkte her.

1. Formel zur Ermittlung des Grundlohns (Arbeitszeit 0 Maßstab):

  • Stundenlohnsatz: 15 €/Stunde

  • Arbeitsstunden pro Woche: 40 Stunden

  • Grundlohn = Stundenlohnsatz x Arbeitsstunden = 600 € pro Woche

2. Formel zur Ermittlung des Prämienlohns (Leistung = Maßstab):

  • Stückprämie: 1 € pro Produkt

  • Hergestellte Produkte pro Woche: 25

  • Prämienlohn = Stückzahl x Stückprämie = 25€

Die monatliche Prämie zum Gehalt beträgt zusätzlich zum Grundlohn 100 €. Insgesamt verdient der Mitarbeiter in dieser Woche 625 €, sprich 2.500 € brutto im Monat (Grundverdienst + Prämienlohn). Die 100 € Prämie im Juli ist hierbei voll steuer- und sozialversicherungspflichtig. Somit erhält Herr Bauer einen Nettolohn von ca. 1863 €.

Prämienlohn steuerfrei auszahlen: Beispiel

Herr Bauer verdient einen Stundenlohn von 15 € und arbeitet 40 Stunden pro Woche, was einem Bruttogehalt von 2.400 € entspricht. Zusätzlich zum monatlichen Bruttolohn erhält Herr Bauer als Wertschätzung für seinen Einsatz den monatlichen 50 Euro Sachbezug in Form von Gutscheinen. Außerdem erhält er einen monatlichen Essenszuschuss von 50,00 €. Damit erhält Herr Bauer insgesamt 1.994 € Nettolohn.

Anhand dieses Beispiels wird deutlich, von welchen finanziellen Vorteilen Arbeitgeber und Mitarbeiter durch steuerfreue Zuschüsse profitieren können. Im Rechenbeispiel erhält Herr Bauer 57 € mehr Nettogehalt im Vergleich zu einem Prämienlohn, was sich bei einer Anzahl von bspw. 200 Mitarbeitern auf 11.400 € summieren würde. Besonders die Kombination verschiedener steuerfreier Arbeitgeberzuschüsse kann zu einer hohen finanziellen Ersparnis führen.

Beispiele für monatliche steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse:

Eine Übersicht zu den verschiedenen steuerfreien Arbeitgeberzuschüssen finden Sie hier

Prämienlohn vs. steuerfreie Zuschüsse

Wie wird der Prämienlohn abgerechnet?

Der Prämienlohn besteht aus zwei Komponenten: Dem festen Grundgehalt und der Prämie. Die Mitarbeiter erhalten in der Regel beides zusammen zu einem festgelegten Zeitpunkt, wie z.B. am Ende eines Monats. Die Prämie wird dabei nach oben hin begrenzt, und ihr Höchstwert entspricht einem prozentualen Anteil des Grundlohns. Diese Begrenzung dient dazu, die Kosten für das Unternehmen zu kontrollieren und sicherzustellen, dass die Prämien im Rahmen bleiben. Zudem kann so einer Überarbeitung oder Burnout von Mitarbeitern vorgebeugt werden.

Was müssen Arbeitgeber beim Prämienlohn beachten?

Es ist wichtig zu bedenken, dass eine monatliche Prämie zum Gehalt zu Wettbewerb, Konflikten und Unzufriedenheit führen kann, bspw. wenn ein Mitarbeiter einem Kollegen einen wichtigen Auftrag wegnimmt oder die Kriterien der monatlichen Prämie zum Gehalt nicht klar kommuniziert sind. Arbeitgeber sollten sicherstellen, dass das Arbeitsumfeld davon nicht beeinträchtigt wird.

Das müssen Arbeitgeber beachten

  • Eine klare und transparente Kommunikation der Bedingungen des Prämienlohns ist essenziell, vor allem bei Einstellungsgesprächen. Ein Prämienlohn entspricht nicht immer den Vorstellungen aller Mitarbeiter.

  • Auch die Abrechnung sollte transparent gestaltet sein, damit die Mitarbeiter die Zahlungen auf ihrem Lohnzettel nachvollziehen können.

  • Der Grundlohn darf niemals unter dem Tariflohn liegen.

  • Die Prämienstruktur, Bewertungskriterien und Höhe der Prämien müssen klar definiert werden. Hierzu zählt auch ein umfassendes Kennzahlensystem, dass alle Parameter abbilden.

  • Bezüglich der Parameter muss sichergestellt werden, dass die Mitarbeiter diese auch beeinflussen können und für die monatliche Prämie geeignet sind.  

  • Schwangere, Jugendliche und Fahrpersonal dürfen nach gesetzlichen Vorgaben keinen Prämienlohn erhalten.

  • Die monatliche Prämie zum Gehalt muss fair und gerecht verteilt werden, um einer Unzufriedenheit der Mitarbeiter vorzubeugen.

  • Wenn ein Unternehmen einen Betriebsrat hat, muss dieser gemäß § 87 des Betriebsverfassungsgesetzes in Entscheidungen einbezogen werden. Wenn kein Betriebsrat im Unternehmen vorhanden ist, muss die monatliche Prämie zum Gehalt durch individuelle Verträge mit den Mitarbeitern festgelegt werden.

  • Die Prämienstruktur sollte regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Geschäftszielen und den Bedürfnissen der Mitarbeiter entspricht.

Gesetzliche Regelungen zum Prämienlohn

Bei der Umsetzung einer monatlichen Prämie zum Gehalt müssen Arbeitgeber die gesetzlichen Regelungen berücksichtigen:

  • Festlegung des Grundlohns und des Prämienlohns im Arbeitsvertrag / Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung

  • Gesundheitliche Risiken müssen vermieden werden, ähnlich wie beim Akkordlohn

  • Sonderregelungen für bestimmte Branchen und Altersgruppen, wie bspw. die Altersverdienstsicherung für Mitarbeiter ab 54 Jahren in der Metallbranche

  • Schwangere, Jugendliche und Fahrpersonal dürfen keinen Prämienlohn erhalten

  • Mitbestimmungsrecht des Betriebsrates nach § 87 (1) Nr. 11 BetrVG

  • Mitspracherecht des Betriebsrats bei Einführung und Änderungen der monatlichen Prämie zum Gehalt

Prämienlohn Vor- und Nachteile

Vorteile vom Prämienlohn

✓ Motivation zu einer besseren Leistung

✓ Produkte qualitativer / schneller / günstiger

✓ Identifikation mit dem Unternehmen

✓ Wertschätzung für den persönlichen Einsatz

 

Nachteile vom Prämienlohn

✓ Unattraktiv für neue Bewerber

✓ Steuer- und sozialversicherungspflichtig

✓ Schwächere Mitarbeiterbindung

✓ Gefahr der Überarbeitung

✓ Ggf. mehr Krankheitstage

✓ Steigerung des Konkurrenzdrucks

✓ Schwer kalkulierbares Gehalt

✓ Hoher Verwaltungsaufwand

 

Steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse bieten im Vergleich zum Prämienlohn den Vorteil, dass sie nicht der Einkommenssteuer unterliegen. Dadurch erhalten die Mitarbeiter den vollen Betrag des Zuschusses, ohne Abzüge für Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Dies macht steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse so attraktiv, da sie eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für die Mitarbeiter darstellen, ohne die Kosten für den Arbeitgeber zu erhöhen.

Darüber hinaus können sie flexibel eingesetzt werden, um verschiedene Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erfüllen, wie z.B. Gutscheine, Kinderbetreuung oder Weiterbildung. Mit einem passenden Anbieter haben Arbeitgeber zudem keinerlei Verwaltungsaufwand für die Zuschüsse. Das Gehalt lässt sich für die Mitarbeiter leichter kalkulieren, da es kaum Schwankungen unterzogen ist. Auch die Gefahr der Überarbeitung und der resultierenden Folgen von mehr Krankheitstagen ist bei steuerfreien Arbeitgeberzuschüssen nicht vorhanden. Vielmehr werden die Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterzufriedenheit gestärkt.

Maximale Steuerersparnis

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Fazit: Arbeitgeber sollten zwischen einer monatlichen Prämie zum Gehalt und steuerfreien Arbeitgeberzuschüssen abwägen

Der Prämienlohn ist eine leistungsbezogene Entlohnungsform, bei der Mitarbeiter zusätzlich zu ihrem Grundgehalt eine Prämie erhalten. Es gibt verschiedene Formen von Prämien gibt, darunter Mengenprämien, Qualitätsprämien und Terminprämien, die jeweils unterschiedliche Leistungsparameter belohnen.

Ein wichtiger Aspekt ist die steuerliche Behandlung vom Prämienlohn im Vergleich zu steuerfreien Arbeitgeberzuschüssen. Während eine monatliche Prämie zum Gehalt steuer- und sozialversicherungspflichtig sind, bleiben steuerfreie Zuschüsse für die Mitarbeiter unbelastet von Abzügen. Dies macht steuerfreie Zuschüsse zu einer attraktiven Alternative zum Prämienlohn, da sie den Mitarbeitern zusätzliche finanzielle Vorteile bieten. Letztendlich kann die Wahl zwischen der monatlichen Prämie zum Gehalt und steuerfreien Zuschüssen je nach den Bedürfnissen der Mitarbeiter und den Zielen des Unternehmens variieren, aber die steuerfreien Zuschüsse bieten oft eine effektivere Möglichkeit, die Mitarbeiter zu belohnen und zu motivieren.